“Hätte ich gewusst, dass ich diesen Blogbeitrag schreibe, hätte ich ein Foto von einem überfüllten Mülleimer oder einem dreckigen Klo machen müssen.”
…und dennoch macht es meine Welt nicht besser. Es verschafft mir aber Luft und lässt mich schmunzeln, indem ich zum Ausdruck bringe warum ich hätte und muss verabscheue.

|| hätte
Hätte ist für die Toilette. So denke ich tatsächlich. Für mich ist hätte ein Unwort, das ich aus meinem Wortschatz streiche.
hätte || Laut Wiktionary eine flektierte Form von haben.
Was soll es wirklich bedeuten? “Hätte die Sonne heute geschienen, wäre ich spazieren gegangen.” Demnach steht das Wort in Verbindung mit einem Fall, der nicht eingetreten ist. Und warum soll ich mir jetzt den Kopf zerbrechen, wenn es ohnehin in der Vergangenheit liegt und nicht zu ändern ist? Warum die Zeit an ein belangloses Wort wie hätte verschwenden.
“Hätte ich Dich heute erwartet, hätte ich Kuchen da!?” Doppelt benutzt und auch nicht gut. In diesem Fall klingt das Wort nach einer Art Ausrede oder Entschuldigung. Es ist nur schlechter verpackt, indem man freundlich Drumherum redet.
|| hätte hätte hätte
Mein Vorurteil: wer das Wort hätte häufig nutzt mag zwar viel sprechen, aber wenig Inhalt haben.
|| muss
Muss oder müssen – muss gar nicht sein! Oder muss man müssen?! Muss ist mir komplett unsympathisch. Manchmal ertappe ich mich trotzdem dabei, wie ich das Wort gebrauche, und ich rudere dann meist, um mich selbst zu verbessern. Ich bemerke manchmal zu spät, dass muss von einem falschen Pflichtgefühl herrührt.
|| muss muss müssen
“Ich muss das noch machen.” …wohl möglich stehe ich selbst gar nicht dahinter. Vielleicht fühlt es sich irgendwie falsch an. Ich will nicht müssen oder muss ich wirklich?! Das Wort klingt negativ. Zudem möchte ich glauben, dass die Freiheit mein höchstes Gut ist, und das kann ich nicht mit muss müssen in Einklang bringen.
Ach, nun komm…grins. Das heißt doch jetzt nicht umsonst: ich muss mal. Ich folge jetzt Deinem Bild von der Toilette. Wenn man dort hin muss, muss man müssen.
Wie gefallen Dir übrigens die Worte MAN und EIGENTLICH?
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Schön, dass Du da bist! “Ich muss mal” ist eigentlich sowas von selbstverständlich, aber was muss man dann? Ich liebe Wortspielerein, und ich stimme Dir zu: meine ganz persönliche Voreingenommenheit macht sich hier bemerkbar.
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Oh, das war jetzt wirklich wörtlich gemeint: auf der Toilette muss man, – oder will man? Wir hatten auch schon das Thema, dass Reflexe nichts mit müssen zu tun haben….
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Die Überlegung, ob wir müssen oder wollen, ist auf jeden Fall eine spannende Auseinandersetzung.
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Ja, weil wir dann Mal genau hin schauen müssen, wer uns da “eigentlich” unter Vorschrift, Regel oder Druck setzt. Und wenn wir es doch tatsächlich selber sind, dann könnten (ähm….hatte gerade erst wer was von KÖNNTEN gesagt….ach, nein, das war ja hätten….) wir ja überlegen, wieso denn?
Jedenfalls schaue ich auch darauf, wenn ich das Wort verwenden will, um mir Klarheit zu verschaffen. Generell sehr ich es aber nicht mehr so verbissen, es auch Mal beim müssen zu belassen. Auch wenn ich etwas will, will ich manches mehr und manches weniger,- quasi eher aus Einsicht als aus Begeisterung.
Und: Fanatismus schreckt mich in jeglicher Beziehung ab,- ob nun im Glauben, in der Politik, in der Ernährung…..und auch bei der Wortwahl. Obwohl ich MÜSSEN beobachte und hinterfrage, mag ich das Wort nicht verteufeln,- nur ab und an zurecht rücken. Und vor allen Dingen mag ich mich nicht dahinter verstecken.
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@ hexenfire: Dankeschön für Deine Ausführung. Es freut mich, dass mein Beitrag zum Kommentieren ermuntert hat. Das empfinde ich als sehr erfrischen und lebendig.
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😂😂😂
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