Wooden || Hölzern

|| English & deutschsprachige Version

Wooden – The Life Of A Piece Of Wood

A long time I told myself that one day I will give my kitchen table a make over. It looks used and old, with a lot of scars, different colors and left overs of former owners. This table has been with me for almost twenty years now.
It was found on an attic, somewhere in an old historic house that burned down. The table survived and was forgotten. It found me and I found it and since ever, it went without saying that it stayed with me. As I was building my home for my little family, this table took over an important role in our kitchen, the heart of our home.

Every day we‘re sitting together at our table and our history mingled. Now it’s a part of us and it can tell our story too, at least for the past twenty years. I have no clue what was before… I sometimes try to imagine, walking back in the history of Hamburg, who was the former owners, who abandoned it and why.
Looking at the wooden table I gently touch the scars. I understand we all have our story to tell, scars that are like rewards for tough and challenging times. And all of it sums up to a new appearance and beauty. I know, I’ve been there… I also understood how important it is to be grateful for life and it‘s challenges, and I certainly understood as well, that once in a while everyone needs a break to fill up batteries. Doing a make over and all that, in order to look at ourselves again and to cherish ours scars, the imprint of time and history.

I decided to give my kitchen table a little make over, in order to do something good for the wood. It’s certainly no big deal, still it feels different. Doing this is some kind of promise to a common future. Further it helps me to feel better as well, doing something good for my table means doing something for myself too.


Hölzern – Lebendiges Holz

Lange habe ich mir gesagt, dass ich eines Tages meinen Küchentisch überarbeiten werde. Er sieht gebraucht und alt aus, mit vielen Narben, verschiedenen Farben und Resten ehemaliger Besitzer. Dieser Tisch ist seit fast zwanzig Jahren bei mir.Es wurde auf einem Dachboden irgendwo in einem alten historischen Haus gefunden, das niedergebrannt war. Der Tisch überlebte und wurde vergessen. Er hat mich gefunden und ich habe ihn gefunden, und seitdem war es selbstverständlich, dass er bei mir geblieben ist. Als ich mein Nest für meine kleine Familie baute, übernahm dieser Tisch eine wichtige Rolle in unserer Küche, dem Herzen unseres Zuhauses.

Jeden Tag sitzen wir zusammen an unserem Tisch und unsere Geschichte vermischt sich. Jetzt ist der Tisch ein Teil von uns und kann zumindest in den letzten zwanzig Jahren auch unsere Geschichte erzählen. Ich habe keine Ahnung, was vorher war… Ich versuche es mir manchmal vorzustellen, in die Geschichte Hamburgs zurückzugehen, wer die ehemaligen Eigentümer waren, wer ihn verstoßen hat und warum.
Während mir die Tischplatte anschaue, berühre ich sanft die Narben. Ich verstehe, wir alle haben unsere Geschichte zu erzählen, tragen Narben, die wie Belohnungen für schwierige und herausfordernde Zeiten sind. Und alles summiert sich zu einem neuen Erscheinungsbild und einer neuen Schönheit. Ich weiß, ich war auch dort… Ich habe verstanden, wie wichtig es ist, für das Leben und seine Herausforderungen dankbar zu sein, und ich habe auch verstanden, dass hin und wieder jeder eine Pause braucht, um die Batterien aufzutanken. Uns selbst wieder etwas aufzupolieren, um uns wieder anzusehen und unsere Narben zu schätzen, den Abdruck von Zeit und Geschichte.

Ich beschloss, meinen Küchentisch ein wenig zu überarbeiten, um etwas Gutes für das Holz zu tun. Es ist sicherlich keine große Sache, aber es fühlt sich anders an. Dies zu tun ist eine Art Versprechen für eine gemeinsame Zukunft. Außerdem hilft es mir, mich ebenso besser zu fühlen. Etwas Gutes für meinen Tisch zu tun bedeutet auch, etwas für mich selbst zu tun.

9 Comments

  1. refoexac

    🙂 Man gewöhnt sich an einen Gegenstand und er gehört dann irgendwie zu einem, mit der Zeit. Auch wenn er Macken hat, man liebt ihn einfach. Und hofft dass er einen nicht verlässt, auch wenn das nicht in jedem Fall machbar ist.

    LG Joe

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    1. Sovely Matters

      Genau so ist es, und durch das Gewöhnen und im Laufe der Zeit haftet man an diesem mit seinem Herzen. Da bin ich ganz bei Dir und dennoch sollten wir üben loszulassen. Denn die gemeinsame Geschichte, die bleibt und wird fortgesetzt…

      Liked by 2 people

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