Carrying Package || Päckchen Tragen

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Carrying Package

10) Do you feel any weight on your shoulders?

Helen www.helenschreibt.wordpress.com: “To be completely honest: Primarily, in my everyday life, I feel the weight of my own expectations. But the development of our world is causing me concern as well. Climate change is progressing, democratic structures yield to totalitarian systems, human rights are being violated every second. Even though I would like to stay optimistic, I am unsure about what our world will look like in 50 years.

My generation has to start acting to turn things around. As politics react to societal change instead of really driving it, and as short-time solutions are often preferred, I think that every single one of us plays an important role. Still, I believe that only changing things up privately is not enough.
The need to adapt to the changing (climate-)conditions seems fairly realistic to me as well. Many of the things we take as a given may not be around anymore tomorrow. Furthermore, us people living in the Global North should keep in mind that in many ways, we are the privileged ones. The state of the world weighs heavily on my mind from time to time.”

Sovely: “It used to be more difficult to sort out, today I know what to work on. I’m aware of the package I carry with me.

My genes memorize a lot I need to go through, I can feel that clearly. What is closest in terms of time is certainly the processing of recent German history. Science assumes that traumatic experiences can be stored in genetics and only become noticeable generations later. An interesting topic that I like to get a deeper understanding as far as my genes are concerned. Unfortunately, however, time is running like sand through my hands: the contemporary witnesses are dying away. There seems to be some guilt that often makes it impossible for me to be proud of my roots.

In general, I believe in karma and rebirth. I am aware of some special connections to people and countries, and I assume that I will have a lot to deal with in this or in a subsequent life.

In everyday life I juggle with weights, sometimes they weigh heavy, sometimes they seem to fly with ease. It’s a big weight no longer being the way I was used to. The burnout showed me physical limits and restricted me. To accept that myself and not to despair of myself, my everyday life and my fellow human beings is a true burden.

Being a good mom to my Minime is important to me. Living up to our everyday lives is often a challenge and an ordeal. In addition, the father must be involved in a healthy and as selfless manner as possible, which is always explosive. It’s difficult to use the right dose of protecting Minime and at the same time giving space. Overcoming vanities and taking extra steps can also be challenging. Here, too, it is important to me to find a healthy mediocrity, as protection for Minime. Therefore it is a constant questioning and working on it. To prepare Minime in the best possible way for life. When I take a look into the past, I’m aware that Minime can have traumatizing stories stored in the genes passed on by daddy and mommy.”

“When you know your challenges, you learn to understand and deal with them.”

Sovely Matters

Päckchen Tragen

10) Spürst Du ein Gewicht, welcher Art auch immer, auf Deinen Schultern lasten?

Helen www.helenschreibt.wordpress.com: „Ganz ehrlich: zuallererst, im Alltag, spüre ich den Druck meiner eigenen Erwartungen. Aber auch die grundsätzlichen Entwicklungen dieser Welt machen mir Sorgen. Der Klimawandel schreitet voran, demokratische Strukturen weichen totalitären Systemen, Menschenrechte werden sekündlich missachtet. Auch, wenn ich gerne optimistisch bleiben möchte, bin ich mir nicht sicher, wie unsere Welt in 50 Jahren aussehen wird.

Meine Generation muss ins Handeln kommen, um das Ruder herumzureißen. Da die Politik auf gesellschaftlichen Wandel reagiert, anstatt diesen wirklich voranzutreiben und teilweise wirklich haarsträubend kurzfristig denkt, kommt jedem Einzelnen von uns meiner Meinung nach eine wichtige Rolle zu. Aber auch die Vorstellung, sich an die veränderten (Klima-)Bedingungen anpassen zu müssen sehe ich als durchaus realistisch. Viel von dem, was heute für uns
selbstverständlich ist, mag es morgen nicht mehr geben. Außerdem sollten wir uns hier im Globalen Norden auch immer vor Augen halten, dass wir in vielerlei Hinsicht zu den Privilegierten gehören. Der Zustand der Welt bedrückt mich ab und an schon.“

Sovely: „Früher war es wenig greifbar, heute kenne ich meine Baustellen und mein Gepäck, dass ich mit mir trage.

Ich habe in meinem Erbgut/meinen Genen einiges aufzuarbeiten, das spüre ich deutlich. Was zeitlich am nächsten dran ist, ist sicherlich das Aufarbeiten der kürzlichen deutschen Geschichte. Die Wissenschaft geht davon aus, dass traumatische Erlebnisse im Erbgut abgespeichert werden können und sich diese erst Generationen später bemerkbar machen. Ein interessantes Thema, das ich für mich aufarbeiten möchte. Leider jedoch rinnt mir die Zeit wie Sand durch die Hände: die Zeitzeugen sind am Wegsterben. Es scheint einiges an Schuldgefühlen zu geben, die es mir oft unmöglich machen Stolz auf meine Wurzeln zu sein.

Generell glaube ich an Karma und an Wiedergeburt. Mir sind einige besondere Verbindungen zu Menschen und Ländern bewusst, und ich gehe davon aus, dass ich in diesem oder einem folgenden Leben noch einiges aufzuarbeiten habe.

Im Alltag jongliere ich mit Gewichten herum, mal wiegen diese schwerer, mal scheinen sie mit Leichtigkeit zu fliegen. Es ist ein großes Gewicht nicht mehr so funktionieren, wie ich es gewöhnt war. Der Burnout hat mir körperliche Grenzen aufgezeigt und mich eingeschränkt. Das selbst zu akzeptieren und nicht an mir, meinem Alltag und meinen Mitmenschen zu verzweifeln ist eine Bürde.

Meinem Minime eine gute Mama zu sein ist mir wichtig. Unserem Alltag gerecht zu werden ist oft eine Herausforderung und Zerreißprobe. Dazu kommt, dass gesunde und möglichst selbstlose Einbinden des Vaters, was immer wieder explosiv ist. Die gesunde Mischung Minime zu behüten und gleichzeitig Raum zu geben ist schwer. Eitelkeiten zu überwinden und extra Schritte zu machen, bringt ebenso einiges an Herausforderung mit sich. Auch hier ist es mir wichtig ein gesundes Mittelmaß zu finden, aus Schutz für Minime. Daher ist es ein ewiges Hinterfragen und dran Arbeiten. Minime bestmöglich auf sein Leben vorzubereiten wiegt schwer. Wenn ich einen Blick in die Vergangenheit werfe, ist mir bewusst, dass Minime sowohl von Mamas, als auch Papas Seite, traumatisierende Geschichte in den Genen abgespeichert haben kann.

“Wenn man seine Herausforderungen kennt, dann lernt man Verständnis zu haben und mit diesen umzugehen.”

Sovely Matters
Photo by Ketut Subiyanto on Pexels.com

6 Comments

  1. Rosa A.

    Päckchen tragen … Ich konnte eure Worte und deren „Gewicht“ mitfühlen und mitspüren. Jeder und jede hat so sein Päckchen zu tragen – im Alltag, in der Familie, das eine ist leichter, das andere schwerer.
    Aufmerksam hat mich Sovelys Aussage gemacht, dass sie das Bedürfnis hat, die Familiengeschichte aufzuarbeiten. „Die Wissenschaft geht davon aus, dass traumatische Erlebnisse im Erbgut abgespeichert werden können und sich diese erst Generationen später bemerkbar machen.“ Das ist wohl wahr, denn auch mein Packen in dieser Hinsicht ist groß. Da brauche ich nur an meine Eltern und Großeltern zu denken, daran, was sie alles durchmachen mussten. Wenn dann noch das Persönliche dazu kommt, ist ein großes Päckchen gut „zusammengeschnürt“ …
    Ein interessanter Blog, Helen und Sovely, und ich lese gern darin! 💕
    Herzliche Grüße
    Rosa

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